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Vorweg eine Anmerkung (von Michael Pfefferkorn): Keine Publikation, egal wie gut, kann das eigene Denken ersetzen. Wer mit offenen Augen durch das Leben geht wird jede Menge andere Möglichkeiten entdecken, Dinge praktischer und besser zu machen. Dieser Artikel von Michael Krumrei soll nur eine einfache Stütze sein. Das Thema wird ausführlicher im Befahrerhandbuch behandelt, welches auch auf dieser Seite online zu lesen ist.

 

Auf besonderen Wunsch möchte ich hier versuchen, eine möglichst vollständige und sinnvolle Ausrüstungsliste zusammenzustellen. Selbstverständlich wird diese Liste sehr subjektiv und von den eigenen Erfahrungen geprägt sein. Der aktive Bergbauforscher wird diesen Vorschlag für seine speziellen Belange anpassen und modifizieren.

 

Grundausrüstung

Sollte jeder Befahrer immer persönlich dabei haben

Bekleidung:

Die wichtigste Aufgabe der Bekleidung ist, den Träger möglichst warm und trocken zu halten. Bei Unfällen Untertage stellt die Gefahr der Unterkühlung mit das größte Problem dar, läßt sich aber mit vernünftiger Bekleidung und Notfallausrüstung minimieren.

Das ideale Unterzeug stellt wohl der Fleece-Unterschlatz dar. Er verhindert übermäßiges Schwitzen mit anschließender Auskühlung und hält auch noch im nassem Zustand warm. Je nach den Bedürfnissen des Trägers können darüber noch mehrere Lagen Hosen, Hemden und Pullis kommen. Ganz drüber kommt dann (wenn man sichs leisten kann) noch ein spritzwasserfester Überschlatz. Die Füße sind durch warme Socken zu schützen. Die meisten Befahrer werden auch Handschuhe tragen.

Als Schuhwerk haben sich robuste Gummistiefel oder Bergschuhe mit Neoprenesocken bewährt. Zwischenzeitlich gibt es auch spezielle Canyoningstiefel aus Neoprene, wurden aber von mir bisher noch nicht getestet.

Je nach Gegebenheit in der Grube kommen dann noch Watstiefel, Wathosen, Ganzkörperkondome oder Neoprene-Unterschlatze zum Einsatz.

Helm und Geleucht:

Obligatorisch bei jeder Befahrung ist der Helm mit Kinnriemen, eine robuste Helmleuchte und mindestens eine (besser zwei) unabhängige Reservelampen! In den Helm kommt eine Rettungsdecke, idealerweise kann man in die Decke noch einen Zettel mit Notfallnummern reinlegen. Die Rettungsdecke befestige ich mit einem Streifen Klettverschluss im Helm. So kann man die Decke zum Reinigen des Helms bequem entfernen. Als Reservegeleuchte haben sich robuste und wasserdichte LED-Lampen bewährt. Ein Batteriesatz hält einige Tage und zum sicheren Ausfahren spenden sie genügend Licht.

Zum Hauptgeleucht möchte ich mich hier nicht nähers auslassen, hauptsache es ist zuverlässig und robust. Handlampen sind nicht angebracht, da man spätestens in Kriechstrecken und im Schacht zwei freie Hände braucht!

Die meisten Helmleuchten haben eine abgesetzte Energieversorgung die am Lampengurt befestigt wird. An Diesem kann man dann noch allerhand nützliche Dinge wie Multitool, Materialschnur etc. befestigen. Einen Schnellverschluß des Gurtes, den man leicht mit zwei Fingern öffnen kann, hat sich in Schlufen und Engstellen bewährt.

Das Multitool ist bei SRT-Einsätzen am Gürtel zwingend, ansonsten kann man es auch im Rucksack verstauen.

 

Erweiterte Ausrüstung

Sollte mindestens einmal pro Befahrergruppe vorhanden sein

Rucksack oder Schleifsack:

Hier kommt alles rein, was man nicht am Mann trägt. Man sollte darauf achten, daß der Rucksack möglichst wenig abstehende Taschen hat. Sonst bleibt man in engen Strecken und Schächten dauernd hängen. Auch sollte er aus wasserabweisendem Material bestehen. Baumwollrucksäcke sind zwar billig, saugen sich aber sofort mit Wasser voll und sind dann entsprechend schwer.

Verbandszeug:

Ich persönlich bevorzuge ein relativ kleines Notfall-Set, daß man dafür aber auch wirklich dabei hat!

Zum Inhalt:

  • 2-3 Verbandspäckchen/Mullbinden
  • Dreieckstuch
  • Verbandstuch
  • Pflaster
  • 1-2 Rettungsdecken
  • Sicherheitsnadeln
  • 10m 3mm-Reepschnur
  • Kabelbinder
  • Draht
  • Panzertape
  • Nägel
  • Kerze
  • Feuerzeug
  • Knicklichter
  • Reservebatterien für Notgeleucht
  • Ersatzlampen für Helmgeleucht
  • Schreibzeug
  • stabiler Faden und Nadel
  • und was sonst noch Nützliches reinpasst...

Das meiste davon ist selbsterklärend. Mit dem Draht, dem Panzertape, dem Faden und den Kabelbindern lässt sich alles mögliche vor Ort reparieren. Mit den Nägeln, Sicherheitsnadeln, der Reepschnur und den Rettungsdecken lässt sich ein Wärmezelt aufbauen:

(Quelle: Lernbehelf der östereichischen Höhlenrettung)

Die Kerze erwärmt das Rettungszelt und die Knicklichter sind gegen die Dunkelangst und zur Orientierung am Notbiwak

Achtung: Moderne Rettungsdecken sind brennbar!
Kerzen oder eine Karbidlampe können die Rettungsdecke leicht entzünden.

Das ganze Notfallpacket nimmt wenig Platz ein und wiegt ca. 500g.

 

Reepschnur mit Karabiner:

Ein paar Meter 6-8mm Reepschnur mit Karabiner sollten auch dabei sein! Damit kann man sich behelfsmäßig sichern, den Rucksack durch Bühnenlöcher durchreichen und auch mal eine behelfsmäßige Strickfahrte bauen...

Verpflegung und Notration:

Die Verpflegung ist natürlich sehr individuell. Hier wird sich wohl jeder nach eigenem Bedarf eindecken. Ein paar Müsliriegel und/oder Schokolade ist als Notration angebracht.

Geohammer, Taschenmesser, Multitool:

Sozusagen die Werkstatt untertage!

 

Rettungsausrüstung

sollten die Ersthelfer im Auto haben

  • Gaskocher
  • Topf
  • Suppe
  • Tee
  • Zucker
  • Isomatte
  • Wärmflasche
  • Müsliriegel etc.
  • Wasser

Die Rettungsausrüstung dient zur Erstversorgung des Verunfallten mit Nahrung und Wärme bis weitere Hilfe eintritt.

Einen umfangreichen Lernbehelf für die Ersthelfer findet man hier (unter Download)

Selbstverständlich wird man die Ausrüstung je nach Tour und Zielsetzung entsprechend erweitern. Ich habe mich bewusst auf die Ausrüstungsgegenstände beschränkt, die man auch bei einer kleineren Unternehmung wirklich problemlos mitnehmen kann und sollte!


Sicherheitsregeln

gehe niemals allein
mindestens 2 Lichtquellen
hinterlasse:
- Name der Grube/Höhle
- Alarmzeit
- Ausstiegszeit