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Die nachfolgende Schaltung löst das Problem der Auslösung von Servo-Blitzen bei Kameras ohne ausschaltbaren Vorblitz.

Dieses Problem ist häufig bei preiswerteren digitalen Kameras der Fall.

Da der Vorblitz für die Belichtungsmessung und die Verhinderung von roten Augen erforderlich ist, wird die Aufnahmequalität durch die Verwendung dieses Servo-Blitzauslösers gesteigert.

Die Schaltung hat folgende Eigenschaften:

1) Auslösung des Blitz nach einer einstellbaren Anzahl von Blitzen (1 bis max. 9)

2) Rücksetzung des Zählers wenn innerhalb ca. 1s kein weiterer Blitz eintrifft

3) Niedriger Stromverbrauch von 0,3 - 1,4 mA (Versorgung durch 9V-Block)

5) Wenige preiswerte Standardbauteile

6) Möglichst große Funktionssicherheit und Empfindlichkeit

Funktionsweise:

Eingangsstufe:

Wenn ein Lichtblitz auf den Fototransistor T3 trifft wird dieser Transistor und der nachfolgende in Darlington-Schaltung gesschaltete Transistor T4 aufgesteuert.

Durch den Hochpass C1 / R2 kommen nur Impulse mit einer hinreichend großen Flankensteilheit durch, so daß ein vorbeihuschender Lichtstrahl einer Lampe nicht durchdringt.

Die Impulse gelangen auf den Zählereingang Pin 14 von IC2, der mit einer Schmitt-Trigger Funktion ausgestattet ist. Das heisst erst ab einer Spannung von ca. 2/3 der Versorgungsspannung wird das Signal als "High" erkannt, und erst wenn 1/3 der Versorgungsspannung wieder unterschritten wird ist das Signal "Low".

Über den Widerstand R8 + P1 kann die Vorspannung am Zählereingang auf nahe 1/3 der Versorgungsspannung angehoben werden, wodurch auch schon kleinere Impule registriert werden können. Die Eingangsempfindlichkeit wird damit erhöht.

Zähler:

IC2 ist ein Dezimalzähler, der nacheinander einen der Ausgänge Q1 bis Q9 auf "High" setzt wenn ein Impuls auf den Zählereingang gelangt.

Mit dem Umschalter JP1 wird ausgewählt nach wievielen Blitzen / Impulsen eine Auslösung stattfinden soll. Es darf immer nur einer der DIP-Schalter gesetzt sein, sonst werden die Ausgänge von IC2 miteinander kurzgeschlossen und die Schaltung produziert willkürliche Ergebnisse.

Für einen Test der Schaltung können mit einem Draht direkt Impulse erzeugt werden, indem die Versorgungsspannung (Pin 16) kurz mit dem Zählereingang (Pin 14) verbunden wird. Mit jedem Impuls zählt das IC weiter und der darauffolgende Ausgang wird auf "High" geschaltet (Alle anderen verbleiben auf "Low"). Zweckmäßigerweise sollte dafür kein DIP-Schalter oder die Nr. 4 gesetzt sein.

Timing:

IC1 enthält zwei Timer mit denen der Zähler zurückgesetzt wird.

Sobald ein Impuls den Ausgang Q1 von IC2 aktiviert, gelangt das Signal zu Pin 4 von IC1 und der erste Timer wird gestartet. Der Ausgang Pin 6 schaltet auf "High" und verbleibt auf dem Pegel für ca. 1 Sekunde.

Nach Ablauf dieser Zeit schaltet der Pegel auf "Low" zurück und triggert damit den negativen Eingang Pin 11 vom zweiten Timer.

Der zweite Timer erzeugt einen kurzen Impuls auf den beiden Ausgängen Pin 9 + 10 und setzt damit gleichzeitig den Zähler IC2 sowie den ersten Timer zurück.

Nachdem der erste Blitz eintrifft müssen innerhalb von 1 Sekunde alle weiteren Blitze eintreffen, sonst wird der Zähler zurückgesetzt. Eigene oder fremde Einzelblitze stören die Schaltung also normalerweise nicht.

Für einen Test der Schaltung muss überprüft werden ob nach dem ersten Impuls auf IC2 der Zähler IC1A getriggert wird und der Ausgang Pin6 für 0,5 – 1 s auf "High" geht. Nach Ablauf dieser Zeit muss der Zähler automatisch zurückgesetzt werden. Dies erkennt man daran das der Ausgang Q0 (IC2 Pin 3) auf "High" geht.

Auslösung:

Der über JP1 gewählte Zählerausgang gibt einen Spannungsimpuls auf das Gate des Thyristors und löst damit den Blitz aus. Darüber hinaus wird der zweite Timer an Pin 12 getriggert, wodurch der Zähler wieder zurück gesetzt wird.

Die Polung am Blitzschuh des Blitzes muß beim Verbinden des Ausgangs der Schaltung unbedingt beachtet werden. Da die Auslösekontakte an den Kameras nur einen Kontakt schliessen, so wie es auch über den Taster TA staffindet, ist die Polung normalerweise nicht relevant. Es gibt daher Blitze die am unteren Kontakt auch negatives statt positives Potential führen.

Der Thyristor benötigt jedoch eine positive Spannung an der Anode sonst leitet er nicht.

Man sollte daher die Spannung bei dem geladenen Blitz ausmessen um eine Verpolung zu vermeiden.

Allgemeines

Für den Foto-Transistor kann auch der bekanntere Typ BP103 verwendet werden. Der Thyristor kann auch durch einen anderen Typ z.B. BRX49 ausgetauscht werden.

Sämtliche Bauteile sollten problemlos z.B. bei Kessler-Elektronik bezogen werden können.

Ich habe die Schaltung frei verdrahtet auf einer Lochrasterplatine mit den Bauteilen wie im Schaltplan gezeigt aufgebaut und getestet. Danach habe ich sie fest in einen Standard-Blitz integriert. Die Spannungsversorgung läßt sich mit ein wenig Geschick auch aus dem Blitzgerät entnehmen.

Der Widerstand R8 kann auf 1M5 herabgesetzt werden, damit auch der Regelbereich voll ausgeschöpft werden kann. Eine weitere Alternative ist den Trimmer P1 wegzulassen und für R8 einen Widerstand von 2M2 einzulöten.


Für die Schaltung habe ich eine Platine entwickelt die auch in einer Kleinserie gefertigt worden ist.

Das ursprüngliche Layout wurde von Thomas Schäfer entwickelt. Er hat dazu auch einen ausführlichen Artikel verfasst.

Die Platine enthält auch einen Blitz und kann von mir bei Bedarf bezogen werden (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).

Angestossen wurde dieses Projekt bei der GAG. Der komplette Entwicklungsprozess kann auf folgender Webseite nachgelesen werden:

http://www.untertage.com/forum/index.php?mode=viewthread&forum_id=2&thread=114

Ich übernehme für diese Schaltung keinerlei Haftung und Gewährleistung.

Die Schaltung darf nur für private nichtkommerzielle Zwecke verwendet werden.