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Das vergangene Kolloquium war wirklich eine erfolgreiche Veranstaltung !
Zuerst möchte ich ein paar Dankesworte loswerden.
Ein
ganz besonderes Dankeschön gilt unseren beiden
Geschädigtendarstellerinnen. Die waren einfach spitzenmäßig, haben sich
genau so verhalten wie ein verängstigter Verunglückter es eventuell
auch tun würde. An einigen Stellen zwar überspitzt aber genau das
wollten wir ja. Die beiden haben den Helfern ganz schön eingeheizt und
sie auf Trab gehalten. Eine wirklich professionelle Leistung !
Auch
den Freunden vom "Bären" ein herzliches "Glück Auf!" und vielen Dank
für die Unterstützung und die Bereitstellung des Tagungs- und
Übungsortes.
Hier wäre noch unbedingt Fauli für seine logistische
Unterstützung zu danken. Wilfried und Jörn natürlich, die sich aktiv
eingebracht haben und einen entscheidenden Anteil am Erfolg tragen.
Nicht zu vergessen die Kameraden des GAG-SAR-Teams/Bergwacht die jeder an seinem Platz eine super Leistung hingelegt haben.
Weiterhin
"AdM Michael" für seinen äußerst interessanten und bildreichen Bericht
über seine Tätigkeit als Oberführer der Grubenwehr.
Vor allem den Teilnehmern selbst, ihr ward einfach nur gut, quatsch viel, viel besser als gut !
Freitag
Neben
Bergrüßung und Vorstellungsrunde gab es den interessanten Vortrag von
AdM Michael, danach noch eine Menge schöner UT-Bilder und interessante
Gespräche.
Gegrilltes und Bergbier.
Samstag
Vormittags
den geplanten Vortrag zur Befahrungssicherheit, der sich teilweise zu
einem Erfahrungsaustausch entwickelte ohne dabei den "Faden" zu
verlieren. Also kein trockener Vortrag mehr, sondern teilweise schon
eine themenbezogene Gesprächsrunde, mit vielen Teilinfos.
Nach dem
gemeinsamen Mittagessen ging es dann zur Grube. Hier standen zwei
"Übungsdurchläufe" auf dem Plan. Dabei sollten sich alle die irgendeine
Ahnung von solchen Rettungswerken haben heraushalten, nur die
eigentlichen Teilnehmer waren die Aktuere.
Nach einem Moment der Ratlosigkeit ergriff Pfiff die Initiative und Brachte die Aktion in Gang.
Danach
ging alles zwar irgendwie, aber doch recht zügig und fast schon
problemlos, eben erstaunlich gut. Jeder im Team fand seinen "Platz" und
erfüllte seine Aufgabe so gut es eben ging.
Der Verletzte wurde gefunden, versorgt und nach übertage verbracht.
Nach
einer kurzen Verschnaufpause gab es eine gemeinschaftliche
Manöverkritik. Die Akteure zuerst, danach die Beobachter, denen aber
bereits viele Punkte von den Aktiven selbst "weggenommen" wurden.
Eigentlich
war vorgesehen, das gleiche Szenario noch einmal zu beackern. Da es
aber so gut funktioniert hat, wäre es nicht fordernd genug gewesen.
Deshalb haben wir entschieden, den Schwierigkeitsgrad etwas zu erhöhen
und hatten nun Zwei "Opfer" und längere Wege.
Auch dieser
Übungsdurchlauf verlief ausgesprochen gut, das Rettungswerk hatte nun
Struktur, Aufgaben wurden vorher festgelegt, Einsatzleiter und
Truppführer bestimmt, Suchtrupps, Kommunikation und Logistik
organisiert. Fast schon perfekt.
Danach war Zeit für schöne Befahrungen im "Wenns Glückt" und dem "Beerberger Tagesstollen"
Nach
dem Abendbrot gab es noch zwei Vorträge zu den sicherheitsrelevanten
Vorschriften in Besucherbergwerken und zu den Grundsätzen für eine
Notfallplanung. Das vorgestellte Muster-Notfallhandbuch steht demnächst
im Downloadbereich als xls-Datei zur Verfügung. (Anm. Das
Notfallhandbuch ist in keinem Fall ein fertiges Arbeitsmittel, es muss
auf jede Grube/Verein angepasst und eventuell erweitert werden)
Für den Sonntag war eigentlich nur eine Demonstration einer Schachtrettung vorgesehen.
Aber
den motivierten Teilnehmern nur eine "Theateraufführung", wobei sie nur
die Zuschauer sind, zu präsentieren war uns einfach zu lau.
Also
haben wir kurzer Hand ein neues Übungsszenario entwickelt. Dieses mal
Suche auf zwei Sohlen nach einer Person, lange Wegstrecke, äußerst
schwieriger Tragentransport durch enge Strecken. Bevor es im Schacht
nach oben ging, musste der Verletzte erstmal seilunterstützt in die
Radstube.
Das Übungsszenario
- Alle Teilnehmer sind Mitglieder des Vereins und wohnen auf der Seilscheibe.
- Sie treffen sich wie üblich gegen 0900 Uhr zum Anbeißen vor der Schicht.
-
Kurz nach 0900 ruft die Polizei an und bittet darum, die
Stollenmundlöcher zu überprüfen, da eine junge Frau seit gestern Abend
2100 Uhr vermisst wird. Es gibt Hinweise, dass Sie sich Zugang zu einem
Stollen verschafft hat.
- Die Kontrolle ergibt, dass das Schloss am "Wenns Glückt" aufgebrochen ist.
- Der Betriebsführer alarmiert sofort alle Mitglieder der Arbeitsgruppe.
der Ablauf
- gegen 0915 sind 12 Mitarbeiter an der Grube eingetroffen
- es wird sofort mit der Einsatzplanung begonnen, die Mitarbeiter legen ihre PSA an und bereiten ihre Ausrüstung vor.
- 0955 Einfahrt der Suchtrupps
ST 1 Aufschlagrösche
ST 2 13m Sohle
- 0957 akustischer Kontakt zur gesuchten Person durch ST 2, Seiltrupp beginnt mit dem Einbau der Seiltechnik
- 0958 meldet ST 1 "Aufschlagrösche frei"
- 1000 ST 1 zur Verstärkung in Absinken1 und Kontakt zum ST 2 herstellen.
- 1002 Kommunikation bis zum Absinken 1 steht
- 1008 Kommunikation bis zur 13m Sohle vorgezogen, Verbindung steht
- 1010 Person gefunden Schleifkorbtrage (SKT) wird benötigt
- 1015 Lagemeldung: Person ansprechbar, Schmerzen unklarer Ursache
- 1027 Transport mit SKT fraglich, Strecke zu eng
- 1034 Transport nur über Radstube möglich
- 1041 Verletzte trifft in Radstube ein, wird zur 13m Sohle abgeseilt
- 1054 Verletzte am Absinken 1 auf 13m Sohle angekommen
- 1106 Beginn der Schachtrettung
- 1130 Verletzte übertage angekommen, Übergabe an RettD.
Aus
Sicherheitsgründen haben wir die Geschädigtendarstellerin nicht im
Schacht fahren lassen, das "Vergnügen" im Schleifkorb an einem
Flaschenzug hängend, habe ich mir selbst gegönnt.
Fazit
Sehr
guter Ablauf, alle arbeiteten Hand in Hand, sehr schöne Kameradschaft,
für eine "zusammengewürfelte" Truppe ein hervorragender Ablauf. Das
meinten auch die externen Beobachter.
Allen Teilnehmern ein herzliches Oberharzer "fahrn se glicklich !"
Bilder: http://www.untertage.com/cms/component/option,com_zoom/Itemid,32/catid,85/